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Exkursion zum Verstehbahnhof Fürstenberg/Havel

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Wer im selbstbedruckten Team-Verstehbahnhof-Hoody herumläuft, gehört dazu. Der Fürstenberger Verstehbahnhof ist ein Ort, wo es 11jährigen gelingt, mit Hilfe des 3-D-Druckers die kaputte Kaffeemaschine der Eltern zu reparieren. Kinder und Jugendliche programmieren hier außer einem ganzen Pool von 3-D-Druckern auch noch Stickmaschine, Folien-Plotter, Holz-Lasercutter und etliche andere sehr anspruchsvolle Werkzeuge. Mathematische Funktionen werden auf einmal etwas Faszinierendes, wenn sie Messer, Nadel oder Spritzdüsen in die gewollte Bewegung bringen, um cooles Zeug zu produzieren. Im Kellerstudio werden Zeichentrickfilme geschnitten oder Podcasts produziert. Kinder lernen, dass sie Geschichten schreiben können, auch mit erstmal abenteuerlicher Rechtschreibung.

Der Verstehbahnhof ist eine gemeinschaftliche Erfolgserlebnis-Produktionsstätte – also das, was Schule meist so gar nicht ist. Der Informatiker Daniel Domscheit-Berg hat innerhalb von zehn Jahren mit einem kleinen Verein einen Ort geschaffen und ein Netzwerk gestrickt, das weit in die Stadt hineinwirkt: In einem leerstehenden Großraumbüro ist ein Co-Learning-Space eingezogen, wo sich Schülerinnen und Schüler gegenseitig bei den Hausaufgaben helfen. In einem verwaisten Ladenlokal haben geflüchtete ukrainische Künstlerinnen und Künstler einen Arbeitsort gefunden, Leute aus der Stadt haben sich mit ihnen zusammengetan. Gegenüber ist ein Umsonst-Laden eingezogen – hier kümmern sich Einheimische und Geflüchtete darum, brauchbare Dinge zu besorgen und zu verschenken. Ein Ort für alle, wie es heißt. Auf die Scheibe sind ein paar Sprüche geklebt. Einer lautet: „Wir haben keine Zeit für Hetze, weil wir hier den Laden organisieren.“ – Ein Gruß an die örtliche AfD, die sich wohl kurz zuvor ganz in der Nähe zu einer Kundgebung versammelt hatte. 

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