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Foto: Jörg Gläschen

Workshop 1: „Auf dem Fahrrad trifft man Menschen“

Thema des Workshops: Mit dem Rad zur Verkehrswende

Die Teilnehmenden nutzten die Gelegenheit, individuelle Fragen beantwortet zu bekommen und weiterführende Kontakte auszutauschen. Beispielsweise war der kostenlose Lastenrad-Verleih in Frankfurt /Oder (initiiert von den Stadtwerken) bisher noch nicht Teil der fLotte. Durch die Verknüpfung kann man alle Lastenrad-Standorte einsehen. So wird es leichter, auch „zu Besuch“ in anderen Städten Lastenräder zu leihen und überhaupt für das Lastenrad als praktischen Auto-Ersatz zu werben; https://brandenburg.adfc.de/artikel/flotte-brandenburg und www.flotte-berlin.de

Weitere Erkenntnisse, die auch für andere interessant sein könnten, sind:

  • Die StVO-Novelle ist inzwischen doch in Kraft
  • Personen dürfen mitgenommen werden, wenn das Fahrrad dafür geeignet ist, die StVO lässt jetzt mehr Spielraum zu. [1]
  • Die Radwegebenutzungspflicht wurde ebenfalls gelockert: sobald ein Hindernis auf dem Radweg ist (Mülltonne, gespannte Hundeleine, …), darf man auf die Straße ausweichen und ist auch nicht verpflichtet, danach sofort wieder auf den Radweg zurückzukehren.
  • Im „Verteilungskampf“ um Fläche dürfen Fußgänger:innen nicht verdrängt werden. Manche trauen sich jetzt schon nicht mehr auf Wege, auf denen auch Fahrräder durchschlängeln.
  • Lademöglichkeiten für Pedelecs für unterwegs sind sinnvoll, weil der Akku deutlich länger hält, wenn öfter mal Zwischengeladen wird, statt immer ganz voll zu laden und dann ganz leer zu fahren. Die letzten 20% sind Stress, auch beim Aufladen! Das gilt übrigens auch für Handys und generell für LiOH-Akkus.
  • Bitte fragt auch weiterhin nach Fördermöglichkeiten für Lastenräder, damit dieses erfolgreiche Programm vom Ministerium wiederholt wird.
  • Anfragen an Behörden haben Erfolg, wenn sie ganz konkret einen Fall mit Ort und Lösungsvorschlag benennen und freundlich kooperativ formuliert sind. Für allgemeine Forderungen wie „Verbesserung der Radwege“ verbündet Euch lieber mit Verbänden, die da seit Jahren dran sind, wie ADFC und VCD:  https://brandenburg.vcd.org/startseite/
  • Der Einfluss von Verbänden steigt auch mit der Zahl der Mitglieder! Beitreten, wenn Ihr deren Forderungen gut findet, nicht nur unterschreiben; gerne auch mitarbeiten.
  • „Business auf Rädern“ bietet Stadtmobiliar (Fahrrad-Ladepunkte mit Beleuchtung, Wegweisern, Werkzeug…) und Service für Dienst-Fahrräder; https://www.business-auf-raedern.de/
  • Überzeugungsarbeit für die Verkehrswende funktioniert mit positiven Bildern (visuell und erlebbar), mit Motivatoren von innen wie „Radfahren fördert Fitness“, „auf dem Heimweg baut man Stress ab“, „auf dem Fahrrad trifft man Menschen, im Auto trifft man Stauteilnehmer und Parkplatz-Wegschnapper:innen“, „täglich 20 Minuten Bewegung stärkt das Immunsystem und schützt vor Herzinfarkt“. Im Sinne der VerkehrsWENDE darf Autofahren nicht bequemer sein als der Umweltverbund.
  • Samen setzen, erlebbar machen, streuen lassen
  • Initiativen brauchen Leuchttürme, Vormacher:innen und „Hut-auf-Leute“, die sich weiter darum kümmern, nachdem es angelaufen ist.
  • Damit auch Mobilitätsketten mit dem Fahrrad leichter werden, also mehrere Ziele pro Fahrt in einer Kette verbinden, statt Zick-zack immer wieder nach Hause, helfen Räder mit abschließbaren Boxen.

So Leute, weiterhin viel Spaß auf dem Rad! Gesundheit, lebenswerte Städte und Dörfer, Energieeffizienz…, ist ja alles bekannt.

Zusammenfassung von Barbara Ral


[1] §21 der Straßenverkehrsordnung: (3) Auf Fahrrädern dürfen Personen von mindestens 16 Jahre alten Personen nur mitgenommen werden, wenn die Fahrräder auch zur Personenbeförderung gebaut und eingerichtet sind. Kinder bis zum vollendeten siebten Lebensjahr dürfen auf Fahrrädern von mindestens 16 Jahre alten Personen mitgenommen werden, wenn für die Kinder besondere Sitze vorhanden sind und durch Radverkleidungen oder gleich wirksame Vorrichtungen dafür gesorgt ist, dass die Füße der Kinder nicht in die Speichen geraten können.

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