Die grüne Forderung nach einer umfassenden ÖPNV-Bedienung auch entlegener Ecken kann Dirk Müller recht entspannt beantworten. Im Landkreis Teltow-Fläming sei man an den geforderten Zuständen zumindest dicht dran. Das Rezept dazu ist der Rufbus der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming. Dirk Müller hat das System aufgebaut. Bis 2025 soll es im ganzen Kreis funktionieren. Der Rufbus fährt wochentags von 5:30 bis 21:30, am Wochenende von 8:30 Uhr bis 21:30. Mindestens eine Stunde vorher muss, wer mit will, anrufen. Es gelten VBB-Preise plus 1 Euro Komfortzuschlag. Angefahren werden nur reguläre Haltestellen. In den vier bisherigen Rufbus-Regionen sind externe Dienstleister mit Kleinbussen oder großen Autos unterwegs.
Der Erfolg ist erstaunlich. Mehr als 18.000 Fahrgäste nutzen den Rufbus im Jahr, die meisten in der Region „Niederer Fläming“. Aus Befragungen geht hervor, dass die größte Nutzergruppe (76 %) den Bus nicht täglich nutzt, sondern nur gelegentlich oder ein paar Mal im Monat. Kinder, Jugendliche und Ältere seien die größten Nutzergruppen. Viele Jugendliche, die den Rufbus nutzen, sagt Dirk Müller, würden zum Beispiel ihre Freunde in der Stadt besuchen. Insofern biete das Rufbus-System ein Stück Freiheit, unabhängig vom „Taxi Mama oder Papa“.
Die Etablierung dieses Systems mit ausschließlich externen Dienstleistern aus der Region sei zunächst mit sehr großen bürokratischen Hürden verbunden gewesen, sagt Dirk Müller. Aber der Landkreis habe die Initiative von Beginn an unterstützt – was in anderen Regionen keinesfalls selbstverständlich sei. Inzwischen weiß Müller ziemlich gut, wie man so ein System auf die Räder stellt und welche Fehler zu vermeiden sind. Er bietet jedem, der es wünscht, seine Hilfe an.
Linktipp: Rufbus Teltow-Fläming